Die Ursachen für den erhöhten Ölverbrauch

Der erhöhte Ölverbrauch lässt sich auf zwei Hauptursachen zurückführen:

• Ölleckage – in den meisten Fällen liegt eine Ölleckage vor.
• Verbrennung des Motoröls – das Öl gelangt in den Brennraum und verbrennt dort.

Hier beziehen wir uns auf die Art des Ölverbrauchs, bei der das Motoröl während des Motorbetriebs verbrannt wird.

Der Ölverbrauchsgrad

Für jedes Fahrzeug legt der Motorhersteller einen garantierten Ölverbrauch fest, der bei normalen Betriebsbedingungen als normal betrachtet werden kann. Viele gehen davon aus, dass kein Ölverbrauch die Norm ist, aber tatsächlich weist jeder Verbrennungsmotor einen minimalen Ölverbrauch auf.

Bei Motoren, die um die Jahrtausendwende oder davor hergestellt wurden, gilt ein Ölverbrauch zwischen 0,05 % und 0,5 % des Kraftstoffverbrauchs bei normalem Gebrauch als normal. Bei einem durchschnittlichen Kraftstoffverbrauch von 8 Litern entspricht dies 0,4 dl – 4 dl / 1.000 km.

In den letzten Jahren hat sich die Fahrzeugproduktionstechnologie so stark weiterentwickelt, dass bei der Motorenproduktion immer engere Passungen verwendet werden können, was zu einem deutlich reduzierten Ölverbrauch bei modernen Motoren führt. Bei einem modernen Fahrzeug beträgt der normale Ölverbrauch nur noch 0,05 % bis 0,1 % des Kraftstoffverbrauchs, was bei einem Verbrauch von 8 Litern etwa 0,4 – 0,8 dl pro 1.000 Kilometer bedeutet.

Ein darüber hinausgehender Verbrauch wird als vom Normalen abweichender Ölverbrauch betrachtet.

Der Zusammenhang zwischen dem Motoralter und den Ölverbrauchsursachen

Der Ölverbrauch ändert sich im Allgemeinen mit dem Alter des Motors. Ein neuer Motor hat eine sogenannte Einlaufphase, in der sich die Teile aufeinander einspielen. In dieser Phase kann bei einigen Motoren ein erhöhter Ölverbrauch normal sein. Deshalb empfehlen die Hersteller betroffener Motoren, den Ölstand während der ersten 1.500 bis 3.000 km regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls Öl nachzufüllen.

Nach dem Einspielen der Motorteile sinkt der erhöhte Ölverbrauch auf ein normales Niveau. Mit zunehmendem Alter und Kilometerstand des Motors, insbesondere gegen Ende des Lebenszyklus, beginnt der Ölverbrauch wieder zu steigen. Dieser erhöhte Ölverbrauch hat dann oft mechanische Ursachen.

Was kann dazu führen, dass ein Motor mehr Motoröl verbraucht als normal?

Der steigende Ölverbrauch ist nicht nur auf das Alter des Motors zurückzuführen. Zahlreiche weitere Faktoren beeinflussen den Ölverbrauch.

• Schwierige Betriebsbedingungen, wie das Ziehen von Anhängern, sportliches Fahren oder längeres Leerlaufen, können zu einem höheren Ölverbrauch führen.
  
  
• Änderungen der Ölviskosität: Wenn ein Motoröl mit einer niedrigeren Viskosität verwendet wird, kann dies den Ölverbrauch erhöhen. Zum Beispiel kann der Wechsel von 5W-40 auf 5W-30 oder 0W-30 nach einem Ölwechsel zu einem höheren Verbrauch führen.
  
  
• Geringere Ölqualität: Die Verwendung von minderwertigem, billigem Motoröl kann ebenfalls zu einem höheren Ölverbrauch führen. Moderne, niedrigviskose Motoröle verdunsten schneller, und minderwertige Öle können bei gleicher Viskosität stärker verdampfen als hochwertige Produkte. Es ist daher ratsam, auf ein qualitativ hochwertiges Motoröl zurückzugreifen.
  
  
• Zu lange Ölwechselintervalle können ebenfalls einen übermäßigen Ölverbrauch verursachen. Mit der Zeit kann der in das Motoröl gelangende Kraftstoff das Öl so stark verdünnen, dass seine Viskosität abnimmt und der Motor mehr davon verbraucht.
  
  
• Niedriger Ölstand über längere Zeit: Ein dauerhaft niedriger Ölstand kann ebenfalls zu einem erhöhten Ölverbrauch führen, da das Öl im Betrieb stärker belastet wird und dadurch schneller „verschleißt“ und seine Lebensdauer erreicht.

In diesen Fällen lässt sich der Ölverbrauch des Motors relativ einfach kontrollieren. Da jedoch das Durchschnittsalter der Fahrzeuge laut den neuesten Daten bereits über 15 Jahre liegt, ist dies hierzulande nicht das Hauptproblem. In den meisten Fällen ist der erhöhte Ölverbrauch auf das Alter und den Kilometerstand des Fahrzeugs zurückzuführen, was weder für das Fahrzeug noch für die Umwelt vorteilhaft ist.

Was ist in vielen Fällen der wahre Grund für einen übermäßigen Ölverbrauch?

Die meisten Fahrzeuge, die die Straßen prägen, wurden zwischen 2000 und 2010 hergestellt und sind seitdem in Betrieb. In dieser Zeit haben durchschnittliche Autos bei normaler Nutzung mindestens 200.000 bis 250.000 km zurückgelegt, wobei es nicht selten auch Exemplare mit 300.000 bis 400.000 km Laufleistung gibt.

Bei solch hohen Laufleistungen hängt der Zustand des Motors vor allem davon ab, ob das Fahrzeug regelmäßig gewartet wurde oder nicht. Der Zustand des Motors und des Fahrzeugs hängt nahezu vollständig davon ab, wie die Besitzer das Fahrzeug genutzt haben, wie regelmäßig Wartungsarbeiten durchgeführt wurden und welche Qualität die dabei verwendeten Schmierstoffe und Teile hatten.

Eine zu lange Wahl des Ölwechselintervalls oder die Verwendung minderwertigen Motoröls kann zur Ablagerung von Rückständen im Motor, zu erhöhtem Ölverbrauch und letztlich sogar zu unregelmäßigem Verschleiß der Motorteile führen.

In Bezug auf den Verbrauch wird ein Ölverbrauch von 2–3 dl pro 1.000 km als auffällig und störend wahrgenommen (obwohl dies immer noch innerhalb der normalen Grenzen liegt). Bei dieser Menge geht bei einem Ölwechselintervall von 10.000 km mindestens einmal die gesamte Ölmenge zwischen dem maximalen und minimalen Ölstand verloren. Dies erfordert eine häufigere Überprüfung des Ölstands und ein regelmäßiges Nachfüllen. Bei der oberen Grenze des normalen Ölverbrauchs muss bereits nach 2.000 km (was einem monatlichen Durchschnitt von 1 bis 2 Monaten entspricht) etwa 1 Liter Motoröl nachgefüllt werden.

Die meisten Nutzer wissen, dass der hohe Ölverbrauch auf den Verschleiß und den Zustand des Motors aufgrund von Alter und Nutzung zurückzuführen ist. Die Kosten für eine komplette Motorüberholung machen oft einen erheblichen Teil oder in manchen Fällen sogar den gesamten Fahrzeugwert aus.

Welches Öl braucht mein Auto?

Welches Öl Ihr Auto benötigt, hängt von den Empfehlungen des Fahrzeugherstellers ab, die Sie im Handbuch finden. Es ist wichtig, die richtige Viskosität (z. B. 5W-30 oder 0W-20) und gegebenenfalls spezielle Freigaben zu beachten, da diese auf die Motorbauweise abgestimmt sind. Bei älteren Fahrzeugen empfiehlt es sich, ein hochwertiges Öl zu verwenden, das die Verschleißschutzanforderungen erfüllt.

Warum sollten wir nicht von der vom Hersteller festgelegten Motorölviskosität abweichen?

Wenn wir überlegen, welches Öl am besten für unser Auto geeignet ist, um den Ölverbrauch zu senken, sollten wir auch die Vor- und Nachteile von hochviskosen Ölen bedenken. Wenn wir aufgrund eines hohen Ölverbrauchs ein Öl mit höherer Viskosität als vorgeschrieben verwenden oder einen Ölzusatz hinzufügen, werden wir den Ölverbrauch zwar reduzieren, da ein dickflüssigeres Öl besser abdichtet.

Allerdings erreicht dadurch weniger Öl die Lagerstellen, da das dickflüssigere Öl schwerer durch die engen Lagerluftspiele fließt. Zudem ist das Öl aufgrund des langsameren Flusses weniger in der Lage, die Oberflächen zu kühlen, was zu einem Temperaturanstieg der Motorteile, weiteren Ablagerungen, einer schnelleren Alterung des Öls und vermehrtem Motorverschleiß führen kann.

Ein weiterer Punkt ist, dass bei höherer Viskosität auch der Öldruck leicht ansteigt, was die Motortemperatur zusätzlich erhöhen kann. Diese Faktoren führen mittel- und langfristig zu einem weiteren Anstieg des Ölverbrauchs.

Der Konstrukteur legt die Viskosität des Motoröls und andere Anforderungen an das Motoröl nach gründlicher Überlegung und Planung fest, die in den vom Hersteller festgelegten Motorölstandards definiert sind. Auch bei erhöhtem Ölverbrauch wird nicht empfohlen, davon abzuweichen, da dies zu einer unsachgemäßen Funktion, vorzeitigem Verschleiß und Alterung des Motors führen kann. Das beste Motoröl ist immer das vom Hersteller vorgeschriebene.